Die Rose – ein Ersatz



 
 
Am ersten Tag der Exkursion sind wir in den Rosengarten gegangen. Hier gibt es über 400 Rosensorten, darunter auch sehr alte Züchtungen: rund 1000 Hochstammrosen, 4000 Beetrosen, 300 Schling- und 200 Strauchrosen. Viele sind zum Gedenken an verstorbene Verwandte gepflanzt. Warum fühlen wir die Notwendigkeit, den Tod unserer Geliebten zu betrauern? Viele Psychologen sagen, dass Trauer die natürliche Reaktion auf den Verlust sei.

Fast zehn Jahre nach dem Tod seiner Tochter Sophie schrieb Sigmund Freud in einem Brief an einen Freund: »Man weiß, dass die akute Trauer nach einem solchen Verlust ablaufen wird, aber man wird ungetröstet bleiben, weil man nie einen Ersatz finden kann. Alles, was an die Stelle rückt, und wenn es sie auch ganz ausfüllen sollte, bleibt doch etwas anderes. Und eigentlich ist es recht so. Es ist die einzige Art die Liebe fortzusetzen, die man ja nicht aufgeben will.«